Historie
Die Begegnungstage in Heiligkreuztal weisen eine über 40jährige Geschichte - besser gesagt Entwicklung - auf. Die Tagung begann 1981 mit Gruppenlehrgängen für Menschen, die an Heilung interessiert sind - speziell für Geistiges Heilen auf christlicher Basis. Von Beginn an standen christliche Andacht, Fürbitte mit Gebet, Heilmeditation und Erfahrungsaustausch im Vordergrund. Die Besinnungstage wurden zunehmend von Therapeuten der verschiedensten Richtungen besucht, weshalb die Tagung - auch zur Abgrenzung gegenüber sektenartigen Veranstaltungen - als Therapeuten-Seminar ausgeschrieben wurde. Doch galt die Einladung von Anfang an auch für therapeutische Hilfsberufe, engagierte Laien, Aktive in der Telefonseelsorge, in der Nachbarschaftshilfe, in Selbsthilfegruppen etc. Dank der Mitwirkung erfahrener Psychotherapeuten verlagerte sich die Gruppenarbeit zunehmend auf Themen, die eine Besinnung auf die aus dem Glauben erwachsenden Kräfte in den Mittelpunkt stellen. Diese Kräfte haben sich für viele Teilnehmer als der hilfreichste Weg zur Befreiung von traumatischen Belastungen erwiesen. Die Gesprächsoffenheit innerhalb der Gruppen wie auch die Gruppendynamik sind wesentlicher Faktor und tragen maßgeblich zur Aufarbeitung von inneren Konflikten und zur Klärung von Beziehungsstörungen bei.
In den 80er Jahren stießen - dank der Freundschaft und ständigen Mitarbeit eines Vertreters der Anonymen Alkoholiker - zunehmend auch Teilnehmer aus diesem Kreis zu uns. Das weckte das Interesse des Therapeutenteams für das Programm der AA, zumal die meisten AA-Teilnehmer 'trocken', d.h. von ihrer Abhängigkeit geheilt waren durch ihren konsequent verfolgten spirituellen Weg. So flossen Erfahrungen dieses spirituellen 12-Schritte-Programms auch in die verschiedenen Gruppenthemen ein: Sich zu der eigenen Bedürftigkeit und Fehlbarkeit bekennen - und dazu stehen; Anerkennen, dass es eine Kraft gibt, die 'größer ist als wir selbst'. Als weitere Bereicherung der Tagung erwiesen sich systemische Aufstellungs- arbeit, heilende Erfahrungen mit Klängen, Musik und Tanz, Vergebungsarbeit (damals mit Konrad Stauss), sowie ein kreativer Zugang zu der Weisheit biblischer Texte und anderen Traditionen der Weltreligionen, und Arbeit mit Symbolen und Ritualen. In diesem Feld unterschiedlicher Zugänge entstand und entsteht immer wieder neu – für alle spürbar – eine Ausrichtung auf die innere Herzensmitte. Daher war und ist es kein Wunder, dass viele Menschen jedes Jahr wiederkommen, um an diesem Kraftort neu aufzutanken und sich selbst und anderen zu begegnen. |
Jochen und Anneli Gleditsch
Gründer des Vereins Christliche Besinnungstage e.V. und der Tagung in Heiligkreuztal |